Menschliches Mikrobiom
In dem Buch des Wissenschaftsjournalisten Ed Yong geht es um die vielfältige Welt der Mikroorganismen und in welcher Verbindung sie zu ihrer Umwelt stehen. Alles ist von ihnen durchdrungen und jedes Tier und jeder Mensch trägt sie auf und in sich. Sie sind notwendig für viele unserer Körperfunktionen und ohne sie könnten wir nicht überleben. So stellt jeder Mensch eine ganze Welt an Ökosystemen da die von verschiedenen Mirkoben bewohnt werden und die zusammen unser Mikrobiom bilden. Dieses Mikrobiom ist ein Teil von uns und ist zum Beispiel notwendig um unser Immunsystem aufzubauen. Dieses soll die körpereigenen Zellen schützen, dabei lässt sich hier die Frage aufwerfen wo die Grenze zwischen uns und unserem Mikrobiom verläuft. Für jede Körperzelle die wir besitzen gibt es auch einen Mikrobioben der in oder auf unserem Körper wohnt. Unser Immunsystem hat gelernt diese kleinen Helfer zu tolerieren. Wir leben also in Symbiose mit unserem Mikrobiom. Dabei sollte man sich eine Symbiose nicht als ein harmonisches Zusammenleben vorstellen. Es gleicht eher einem Ringen in dem sich die Grenzen auch immer wieder verschieben können. Mikroben können nämlich Partner oder Parasiten sein. Die Natur ist zu komplex um sie in ein Gut und Böse einzuteilen. Die Dysbiose kann als Gegenteil der Symbiose betrachtet werden. Dabei kippt das Verhältniss zwischen Wirt und Mikrobiom und die Mikrobengemeinschaft schadet ihrem Wirt.
Um die Gesamtheit von Wirt und Mikrobiom zu beschreiben prägte Lynn Margulis 1991 den Begriff des “Holobionten” geprägt.
Dieser Holobiont macht als gesamtes einen Evolutionsprozess durch. Dabei kommt ihm zu gute, dass die Selektion nicht nur vertikal, also durch die Vererbung sattfindet. Denn Mikroben sind zu einem horizontalen Gentransfer fähig. Sie können Gene von einem zum anderen Individuum übergeben. Dies ermöglicht eine deutlich schnellere Anpasung.